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Groupies – Backstage zu den Stars

Groupies – Backstage zu den Stars

Drei ehemalige Szenegirls, heute reife Frauen über 60, berichten von ihren Strategien, die berühmten und sehr berüchtigten Protagonisten des 'Sex, Drugs and Rock'n'Roll' um den Finger zu wickeln. Doch es ging den Groupies dabei meist um mehr als nur um eine aufregende Geschichte.

 

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"Man ist fast wie ein kleiner Vampir, der den Ruhm aus den Stars heraussaugt", sagt Jenny Fabian, einst angesagtes Szenegirl des Londoner Undergrounds. Sie hat Musiker wie Syd Barrett von Pink Floyd oder Andy Summers von The Police um den Finger gewickelt.

Pamela Des Barres aus Los Angeles hatte unzählige heiße Nächte und Affären mit Rockgrößen wie Mick Jagger, Jimmy Page oder Jim Morrison. "Jimi Hendrix war der Größte", sagt Cynthia Albritton alias Cynthia Plaster Caster aus Chicago. Sie muss es wissen, denn sie hat Dutzende Rockstars in Gips verewigt - zumindest deren bestes Stück.

Die Dokumentation von Adrian Stangl zeigt, dass Groupies nicht nur willige Bettgefährtinnen waren, sondern auch Freundinnen und Vertraute der Bands. Die von der Rockmusik und dem Rock 'n' Roll-Lifestyle begeisterten Frauen hatten ihren eigenen Kopf und bestimmten die Spielregeln. Gegen den Willen ihrer Eltern und die damals herrschenden Moralvorstellungen entschieden sie sich für das wilde, freie Leben an der Seite berühmter Musiker. Mit ihnen Sex zu haben war für sie auch eine Form von Emanzipation. "Ich war eine Frau und habe getan, worauf ich Lust hatte. Für mich ist das Feminismus", so die Groupielegende Pamela Des Barres.

Die starken Frauen, heute alle über 60, erinnern sich an ihre Zeit mit den Rocklegenden, an Exzesse und Leidenschaften, an Lust und Liebe im Tourbus und im Hotelbett. Sie bereuen nichts und erzählen vom Geist vergangener Tage, von Konflikten mit konservativen Eltern und ihrem Wunsch nach Selbstbestimmung. Der Film rockt. Er ist eine Hommage an ein bisher kaum gewürdigtes Phänomen der Popkultur: die Groupies.

Pressestimmen

Allein die Szene, in der Mrs. Plaster Caster freimütig erklärt, wie sie die Penisgipsabdrücke seit 40 Jahren in ihrer Küche herstellt und dass sie nicht selbst mit den angebeteten Musikern verkehrte, weil sie einfach zu hässlich sei, macht den Film sehenswert und traurig..
Spiegel Online

Indem er die Frauen weder bloßstellt noch mystifiziert, bietet Stangl eine ebenso amüsante wie wehmütige Reise in eine Zeit, in der die Stars noch leicht zu haben waren und sich nicht versteckten. Wertung: 5 von 6 Sternen.
Neue Osnabrücker Zeitung

 

Buch und Regie: Adrian Stangl
Kamera: Steve Dragin, Mike Garner, Stefan Skwara
Ton: Bob Downing, Tobias Ehleben
Schnitt: Roland Possehl
Mischung: Pierre Brand
Sprecher: Till Hagen
Produzenten: Jens Fintelmann, Thomas Seekamp
Produktionsleitung: Wolfgang Kramer (NDR), Hubert Marady
Redaktion: Claudia Cellarius
Leitung: Ulrike Dotzer

52 Min. arte/NDR. 2011

Archivmaterial von Pamela Des Barres und Cynthia Plaster Caster aus
„Groupies“ von Ron Dorfman und Peter Nervard (1970)

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